Prof. Dr. Gerald Hüther – Gründer der Potenzialakademie
Prof. Dr. Gerald Hüther begann seine Laufbahn als forschender Neurobiologe. Es interessierte ihn aber immer mehr, was seine Forschung im Leben der Menschen bedeuten kann. In der Psychiatrie erkannte er, dass viele Menschen hier nicht gelandet wären, hätten andere öfter mit ihnen gesprochen.
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Im Gehirn ist nämlich nicht alles genetisch festgelegt, vielmehr gibt es viele Möglichkeiten zur Verschaltung, die mehr oder weniger genutzt werden können. Das kindliche Gehirn wird bereits vor der Geburt geprägt. Vernetzungen finden dann statt, wenn das Kind zu Aktivitäten angeregt wird und diese häufig und begeistert durchführ. In der Schule findet diese Begeisterung nur selten statt. Daher bleiben wahrscheinlich nur ca. 5% von diesem Wissen abrufbar. Auch am Arbeitsplatz können nur wenige Menschen voll Begeisterung Ideen einbringen, meistens müssen sie so funktionieren wie vorgegeben. Das führt naturgemäß zu wenig Innovationsgeist.
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In seinem gerade zu Ende gegangenen Sabbaticaljahr beschäftigte sich Prof. Dr. Gerald Hüther eingehender mit diesen Erkenntnissen und verfasste sein Buch „Etwas mehr Hirn bitte“, in dem er anregt zu mehr Freude am gemeinsamen Gestalten. Er beobachtete, dass Wissen für alle Beteiligten sprunghaft anwächst, wenn sie mit Freude zusammenarbeiten. Sieht man den anderen allerdings als Objekt statt als Subjekt, das man am besten unterdrückt, ist der Unterdrückte damit beschäftigt, mit dieser Situation irgend wie fertig zu werden. Dafür verwendet er all seine Energie und es bleibt nichts mehr über um zu denken und gemeinsam Themen zu bearbeiten. Prof. Dr. Gerald Hüther gründete auch eine Akademie für Potentialentfaltung (in Gemeinschaften) als gemeinnützige Genossenschaft. Dort werden Mitglieder von Gemeinschaften unterstützt, die ihre Gruppe dabei unterstützen wollen, sich als Gemeinschaft weiter zu entwickeln.
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Hirnforscher erkannten: Das Gehirn wird so, wie man es benutzt. Es reicht allerdings nicht aus, etwas oft genug zu tun bis man es kann. Wenn dabei keine Emotionen beteiligt sind, kommen die Bahnungsprozesse nicht in Gang. Wird Freude über das Gelingen ausgelöst, werden im Hirn Botenstoffe frei, die noch mehr Freude auslösen. Das bedeutet, Schülerinnen und Schüler lernen vor allem das nachhaltig was sie als für sich und ihr Leben als wertvoll und brauchbar erachten. Darauf nehmen Schule und Lernpläne kaum Rücksicht. Junge Menschen, die mit guten Zensuren abschließen, haben meist nur gelernt, was sie sollten, sich aber nie in ein Fachgebiet mit Leidenschaft verliebt. Im leben kommen aber vor allem die Menschen voran, die mit Leidenschaft und Biss sich für ihre Arbeit begeistern. Wer die Kriterien zur Hochschulreife erfüllen will, muss allerdings eine sehr gute Durchschnittszensur über alle Fächer erreichen. Dabei kann sich Begeisterung für ein bestimmtes Gebiet kaum noch entwickeln. Danach landen Menschen mitunter in Berufen, die ihnen gar nicht besonders liegen. Leistungsträger sind häufig sogenannte Schulversager. Eigensinnige Menschen, die sich engagiert für ihre Begeisterung einsetzen, kommen allerdings nur selten gut durch das Schulsystem. Das Schulsystem erzeugt primär funktionierende Menschen. Eltern befürchten, dass ihre Kinder später keine Chancen haben, wenn sie da nicht gut dabei aussteigen. Daher findet Prof. Dr. Gerald Hüther es wichtig, an diesen Umständen etwas zu verändern.
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Die Deutsche Bahn hat die Situation bereits erkannt und interessiert sich nicht mehr für Schulzensuren, sondern dafür, wie der Mensch sich bewirbt und warum gerade für diese Arbeit. Die Zeppelin-Universität schreibt ein Schulversage-Stipendium aus.
Solche wünschenswerten Veränderungen in der Gesellschaft können allerdings nur engagierte und eigensinnige Menschen bewirken. Wer nur von außen motiviert wurde, um z.B. einen bestimmten Notendurchschnitt zu erreichen, kann sich nicht so nachhaltig verhalten. Unsere globalisierte Welt braucht selbständig denkende Menschen, nicht solche, die darauf warten, dass ihnen gesagt wird, was sie tun sollen. Es sieht so aus, als könne man seine Potenziale gar nicht alleine, ohne andere entwickeln. Es ist daher wichtig, sich mit möglichst unterschiedlichen Menschen zu umgeben – Diversity Management. In zu homogenen Gruppen finden zu wenige Austauschprozesse statt, dort kommt es eher zu Konkurrenz. Altersgemischte Schulklassen, solche mit gemischten Kulturen und unterschiedlicher körperlicher Fitness erlauben es den einzelnen, Bedeutsamkeit durch Zusammenarbeit zu erlangen, Konkurrenz führt sich dabei ad absurdum.
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Im Berufsleben könnten dann Menschen die Angst in Konkurrenzsituationen nicht bestehen zu können, ablegen. Es gäbe dann vermehrt Führungskräfte, die tüchtige und umtriebige Menschen um sich versammelten. Ein für viele noch neues Verständnis von Führen kann sich so entwickeln. Ebenso kann ein neues Verständnis der Rolle des Lehrers entstehen, wenn Kinder beginnen, von selbst zu lernen. Wenn Patienten sich vermehrt um ihre Selbstheilungskräfte bemühen, müssten Ärzte eigentlich froh sein, werden sie jedoch an der Menge ihrer Patienten gemessen, fällt ihnen das eher schwer. Dem steht allerdings im Weg, dass Menschen einander immer wieder zum Objekt degradieren, zum Objekt das man niedermachen kann. Kinder erfahren von Beginn an andere Menschen als Subjekte, mit denen man etwas machen kann, die allerdings selbst auch etwas darauf antworten. Sobald aber die Eltern das Kind zum Objekt ihrer Erziehungsmaßnahmen machen, schmerzt es die Kinder, plötzlich so sein zu müssen, wie andere das von ihnen fordern. Diesen Schmerz kann man sogar im Gehirn nachweisen. Kinder müssen diesen Schmerz bewältigen. Manche schaffen das, indem sie ihre Erziehungsverantwortlichen ebenfalls zum Objekt machen, z. B. meinen: blöde Mama. Wer dabei bleibt, wird möglicherweise zur autoritären Führungskraft und macht Mitarbeitende zu Objekten. Damit sind sie mancherorts noch immer sehr erfolgreich.
Kinder die es nicht fertig bringen, die Mama zum Objekt zu machen, machen sich selbst zum Objekt. Dabei wachsen Überzeugungen wie „Ich bin zu dumm“, „ich bin nicht liebenswert“., „Ich bin nicht gut genug“ und Ähnliches. Damit behindern solche Menschen sich selbst im Leben.
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Das alles erkennen wir immer genauer, das beenden dieses Vorganges fällt allerdings schwer, da die Versuchung andere zu Objekten zu machen, sehr groß ist.
Bildrechte: Prof. Dr. Gerald Huether – Josef Fischnaller /
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Herzlich grüßt Dich Deine
Edith 🙂
Auf Guten Mut
#EdithKarl #WirtschaftsMentalCoach #Mutexpertin #Hüther #Potentialentfaltung #Neurobiologe #NasowasEdith
Wow!!! Vielen Dank. Ich bin begeistert. Empfehlenswert!
Hinhören und umsetzten!!!
Herzlichen lieben Dank an den Herrn Gerhard Hüther
und an Sie Frau Edith Karl.
Das Gespräch hat auch mir viel Freude bereitet. Fein, dass es Ihnen gefällt.
Am Freitag folgt die Fortsetzung.
Alles Liebe
Edith Karl
Lieben Dank Frau Karl, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Es ist sehr wichtig die Struktur und Vorgehensweise von unserem
wichtigstem Organ zu erforschen. Noch wichtiger ist es den Verletzungen
, die wir alle mit uns tragen reparieren zu können, oder besser gesagt zuerst die emotionale negative Ladung rauszubekommen und dann die Neuroplastination durchzuführen. Dafür ist auch wichtig wie Herr Hüther auch sagt die Verwandlung der Menschen von Objekt zum Subjekt, also von sich die anderen unterordnen, zum Begleiten. Von Konkurrenz zum Miteinander…. Sorry dass ich schon wieder meinen Gedanken freien Lauf lasse, ich habe das Gefühl bei Ihnen darf ich es mir erlauben.
Alles Liebe
Maria Mendrychowska
Liebe Frau Karl,
das Interview mit Gerald Hüther hat mir sehr gut gefallen. Ich bin ein Fan von Herrn Hüther, habe schon mehrere Bücher von ihm und verfolge sehr gerne seine neuesten Erkenntnisse und Entdeckungen. Es bestätigt viele meiner eigenen Erkenntnisse und Wahrnehmungen. Ich glaube, dass wir alle sehr von seinem Wissen und seinen Transformationsideen profitieren können, weil all das gerade in den heutigen Zeiten sehr wichtig für uns Menschen geworden ist.
Daher bin ich Ihnen sehr dankbar für dieses Interview und freue mich schon auf die Fortsetzung.
Herzliche Grüße
Beatrice Legien-Flandergan
Liebe Frau Legien,
schön, dass Sie das Interview entdeckt haben. Herr Prof. Hüther ist ohne zweifel ein interessanter Wissenschaftler, der auch das praktische Leben der Menschen mit seinen Erkenntnissen bereichert.
Ich freu mich, wenn Sie wieder dabei sind. Bis bald.
Herzlich grüßt Sie
Edith Karl